Bericht zum Frühjahrskonzert 2015

31. Frühjahrskonzert des Musikvereins Burlafingen

Gelungenes Doppelkonzert zusammen mit dem Musikverein Bermaringen

Nach zehn Jahren standen der Musikverein Burlafingen und der Musikverein Bermaringen wieder zusammen auf der Bühne und gaben für die Besucher in der Iselhalle ein tolles Konzert. Nach einigen gemeinsamen Proben und einem gemeinsamen Probenwochenende in Heidenheim hat sich an diesem Konzertabend gezeigt, dass sich die Arbeit und das Proben gelohnt haben.

Schlagzeuger mit Cajóns

v.l.: Wolfgang Unseld, Judith Hanke, Cornelia Sommer, Carolin Polzmacher, Marco De Donno, Lothar Naujoks, Valerie Schuler, Peter Klement, Max Gäßler, Achim Scheible
Ehrungen der Musiker

Begonnen hat das Konzert mit dem Stück „The Floral Dance“. Dazu haben sich vier Schlagzeuger mit Cajóns am vorderen Bühnenrand positioniert. Eine witzige und schmissige Melodie führte direkt über zu den Ehrungen für aktives Musizieren in der Kapelle des Musikverein Burlafingen und Mitgliedschaft im Allgäu-Schwäbischen-Musikbund (ASM).

Die geehrten aktiven MusikerInnen waren: Für langjährige Tätigkeit im ASM: Max Gäßler und Valerie Schuler für 10 Jahre, Marco De Donno für 15 Jahre und Peter Klement und Achim Scheible für jeweils 25 Jahre. Zudem wurden für langjährige Tätigkeit im MV Burlafingen Carolin Polzmacher und Lothar Naujoks für 10 Jahre und Cornelia Sommer für 15 Jahre geehrt.
Benjamin Lipp konnte seine Ehrungen für 25 Jahre ASM und 20 Jahre aktives Musizieren leider nicht entgegennehmen.
Die Ehrungen wurden vom stellvertretenden Bezirksvorsitzenden Wolfgang Unseld vorgenommen.

  • Mit dem nächsten Stück „Alcazar“ entführten die Vereine, unter der Leitung ihres gemeinsamen Dirigenten Hermann Schlapschi, die Zuhörer in die Hauptstadt Andalusiens, nach Sevilla. Christian Ott, der wie jedes Jahr wieder gekonnt durch das Programm führte, fungierte hier sogar als Reiseführer in den Gedanken der Zuhörer:

    Man steigt aus dem Reisebus; sieht in der Ferne den königlichen Palast; macht sich schnellen Schrittes auf den Weg und durchstreift dann, nach schnellen hektischen Klängen, bei schönen Tenorhorn- und Baritonmelodien den wunderschönen Schlossgarten bei Nacht; bevor man sich, wieder getragen von den hektischen Klängen in das Nachtleben von Sevilla stürzt.

    Ein paar Solisten, sei es durch kurze Einwürfe von Valerie Schuler an der Querflöte, ein kurzes Solo von Simon Kreutzer an der Trompete oder ein längeres Solo von Markus Mayer am Tenorhorn, zeigten hier schon eindrucksvoll ihr Können.

  • „African Inspirations“ ist inspiriert von den faszinierenden Rhythmen und Gesängen Afrikas. Markus Götz hat versucht aus dem Geist dieser Musik eine eigene Neuschöpfung für Blasorchester zu schaffen.
    So war das darauffolgende Lied in unserem Programm beschrieben. Hier waren vor allem unsere Schlagzeuger und unsere Schlagzeugerin gefordert. Man merkte schnell, dass es für sie weniger eine Herausforderung, sondern viel mehr eine Möglichkeit war, sich einmal richtig auszuleben und ihre Trommeln nach Lust und Laune zu bearbeiten. Durch ihren tatkräftigen Einsatz verliehen sie dem Lied eine Menge Authentizität.
  • Als nächstes folgte eine kleine Unterrichtstunde im Fach Burlafinger Ortsgeschichte über die wichtigsten Burlafinger Bauwerke und ihre Entstehungsgeschichte, gehalten von Christian Ott.Heute: der Dorfbrunnen.
    Aus äußerst seriösen, vertrauenswürdigen Quellen und keinesfalls der Fantasie entsprungen, hatte der Dozent erfahren, dass in Burlafingen zur dunklen Zeit der Hexenverfolgungen ein Inquisitor die öffentliche Verbrennung von Hexen und Hexern auf dem Dorfplatz geplant hatte. Der dafür bereits aufgerichtete Pfahl wurde aber von den rechtschaffenen Burlafinger Bürgerinnen und Bürgern niedergerissen. Zum Gedenken an diese Tat wurde 2003 ein steinerner Pfahl errichtet.Interessant ist, dass das Lied, welches die Vereine daraufhin spielten auch von dieser Zeit der Inquisition handelte. Das Stück „The Witch and the Saint“ sorgte nicht nur bei den Zuhörern für Gänsehaut, sondern auch bei dem ein oder anderen Musiker.
  • Mit dem in Ulm komponierten, sehr erfolgreichen und bekannten Marsch: „Alte Kameraden“, welcher zudem auch passend für die Freundschaft der Vereine ist, entließen die MVBs die Zuhörer in eine kleine Pause um gestärkt in die zweite Hälfte des Konzerts zu gehen.
  • Eröffnet wurde die zweite Hälfte des Doppelkonzerts mit dem „Bolero“. Hier konnten nochmals ein paar Musikerinnen ihr Können beweisen. Als erstes spielte Marina Mayer ein Solo auf der Klarinette. Gefolgt wurde es von den Soli der Querflöte und der Trompete, welche von Verena Vetter und Kristina Bachus gespielt wurden.
  • „Dancing Queen“, „Mamma Mia“, „Fernando“ und „The Winner Takes It All“ – wer kennt sie nicht, die größten Hits der schwedischen Band ABBA. Mit dem Medley „ABBA Gold“ brachten die beiden Musikvereine Schwung in die Iselhalle Burlafingen und weckten Gedanken an die Zeit, in der man den ersten Kontakt mit der Band und ihren Liedern hatte.
  • Mit dem darauffolgenden Medley gedachten die Vereine dem im Dezember des vergangenen Jahres verstorbenen erfolgreichsten deutschsprachigen Unterhaltungsmusiker Udo Jürgen Bockelmann. „Udo Jürgens live“ brachte ihn mit Liedern wie „17 Jahr, blondes Haar“, „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“, „Merci Cherie“, „Griechischer Wein“ und „Das ehrenwerte Haus“ zurück in die Köpfe der Zuhörer.
  • Auch wurde dieses Jahr wieder eine Gesangseinlage geboten. Nochmal zurück nach Afrika lautet die Devise. In dem Stück „Dry your Tears, Africa“ sangen unsere Sängerinnen und Sänger auf mendisch, einer Sprache, die hauptsächlich in Sierra Leone gesprochen wird. Da auf dem Probenwochenende den Vereinen ein Crashkurs angeboten wurde, war die Aussprache der Singenden wie die der Muttersprachler und die anderen Musiker konnten auch den Text endlich verstehen:

    Bee ya ma yee ah,
    bee len geisia bee gammah.
    Bee ya ma yee ah,

    bee len geisia tee yamanga.
    Baa wo, kah ung biah woie yaa.
    Baa wo, kah ung biah woie yah, yah.
    Oo be ya ma yee ah,
    bee len geisia tee yamanga.

    Mu ya mah mu yeh,
    Mu ya mah mu yeh,
    Mu ya mah mu yeh, Afrika.

    Diese Worte gehen einem doch wirklich zu Herzen und ernteten viel Applaus!

  • Das Konzert neigte sich dem Ende zu und auf dem Flyer stand nur noch ein Stück unter dem Vorbehalt eventueller Änderungen. Dieses Stück sorgte schon bei den Proben für Erheiterung und gute Laune und war vor allem an den Sonntagsproben sehr beliebt.

    „Ein Sonntag ohne André ist doch kein richtiger Sonntag!“

    Selbst eine spezielle, äußerst seltene Kuckucksart haben die Bermaringer uns mitgebracht. Der Ruf des Kuckucks – die zwei Töne, welche nacheinander gespielt eine absteigende kleine Terz bilden – klang bekannt, jedoch war die Geschwindigkeit des Rufs eine echte Neuheit. Vielleicht verteidigt der Bermaringer-Kuckuck sein Revier mit der Strategie, seine Rivalen dadurch zu verwirren.

    Unstreitig ist aber, dass unser Konzert ein voller Erfolg war. So sahen es auch die Zuhörer.

  • Die Vereine bedankten sich für den Applaus mit zwei Zugaben, welche perfekt zu diesem gemeinsamen Doppelkonzert gepasst haben: „Blasmusik für Freunde“ und „Wir Musikanten“. Bei der letzten Zugabe ließen die Sängerinnen und Sänger wieder ihre wunderschönen Stimmen erschallen.

Nach dem Konzert sprangen die Musiker von der Bühne, denn es gab zudem noch eine Neuerung. Zum aller ersten Mal wurden nach dem Konzert noch Tische und Stühle aufgebaut und die Besucher waren eingeladen, bei einem Imbiss und Getränken noch gemütlich beisammen zu sitzen und den Abend ausklingen zu lassen. Dieses Angebot wurde von vielen freudig angenommen. Nachdem dann der letzte Gast gegangen ist, wurde noch rasch aufgeräumt und dann ließen auch die Musiker den Abend gemeinsam aus- beziehungsweise anklingen.

Weitere Fotos von diesem Konzert finden Sie in unserer Bildergalerie.